Gehe einem CEO niemals auf den Leim

11. Juli 2018

Du arbeites im HR und damit eng mit dem CEO zusammen?

Dann interessiert Dich vielleicht der Fall meiner Kundin (HRM-Coaching) Sandra:

Der CEO bittet die Personalverantwortliche Sandra zu einem Gespräch

Er beabsichtigt Sandra zu einem offenen Gespräch über die betrieblichen Belange anzuregen.

Der CEO will Informationen

Er will ihre Meinung und die der Mitarbeitenden.

Er will Erfahrungen austauschen.

Er will Argumente, Hintergrundinformationen, die er (idealerweise) benutzen kann um seine Ziele umzusetzen.

Die Unternehmerischen und die sozialen Ziele.

Insbesondere weil ihm die zunehmende Fluktuation Sorgen macht.

Er will Sandra auch zu einem Konflikt in der Abteilung Verkauf befragen.

Er bemerkt sehr gut die dort wiederkehrende Konflikte, die zu Kündigungen führen.

Er bittet Sandra um ihre persönliche Einschätzung.

Dem CEO ist es wichtig, dass Sandra in dem Gespräch die hierarische Überordnung vergisst.

magische HR-Instrumente

geralt / Pixabay

 

 

Pssst...ich erzähle es niemand weiter

Er versichert ihr - erst auf Ihre Nachfrage hin - Vertraulichkeit zu.

Es geling ihm dem Eindruck entgegenzuwirken, als wolle er sie nur als Informationsquelle nutzen.

Aber sie ist für ihn eine Informationsquelle.

Der CEO stellt 9 Fragen

  1. Werden in den Pausen berufliche Probleme diskutiert?
  2. Treffen sich Mitarbeiter auch in der Freizeit?
  3. Welche Mitarbeiter mosern regelmässig?
  4. Welche Mitarbeiter sind regelmässig krank?
  5. Welcher Vorgesetzter hat seinen „Laden“ im Griff?
  6. Wer ist informell für welchen Bereich zuständig?
  7. Wer ist wird ausgeschlossen?
  8. Wie führt welche Führungskraft?
  9. Wer bezieht sich innerhalb der Firma auf wen?

 

Bei allem Vertrauen, dass sich der CEO hier von der Personalverantwortlichen erhofft, so muss Sandra die Situation kontrollieren. Ihre verschiedenen Interessenslagen und Rollen kann sie hier nicht ausser Acht lassen.

faule Personaler

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Der CEO steuert das Gespräch in eine bestimmte Richtung. Dabei verhält er sich offen und lässt sie erzählen.

Gefährlich!

Der Rahmen der Vertraulichkeit können wir Personaler arg getäuscht werden.

Tipp 1: Mach keine Aussagen, die Du später bereust! Auch wenn Du Dich im Moment gebauchpinselt fühlst. In der Schilderung der Arbeitssituation ist besonderes taktischen Vorgehen gewünscht. Fakt ist: der CEO bei aller Kumpelhaltung oder auch Nähe (Du-Kultur) bleibt vorgesetzt.

Unabhängig vom momentanen Vertrauen.

 

Tipp 2: Du musst nicht immer direkt antworten. Sage auch mal: „Ich habe hier Vertraulichkeit zugesichert. Ich möchte das prüfen und gebe Dir gerne morgen dazu mehr Auskunft.

 

Tipp 3: Wenn der CEO drängt oder versteckt droht, sage ausdrücklich, dass das was Du jetzt sagst, in diesem Raum bleiben soll und eine ganz eigene Einschätzung ist. Dies ist besonders wichtig, wenn du das Gespräch als Art Einbahnstrasse empfindest.

 

Tipp 4: Höchste Alarmstufe sollte bei Dir einsetzen, wenn der CEO Dir nur schmeichelt und die anderen Mitarbeiter abwertet. Dazu Dir noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten verspricht. Auch wenn Du merkst, dass einem anderen geschadet werden sollte.

 

 

ARbeitszeugnisse

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Soweit zur Praxis.

 

Was sagt die Theorie?

Personalverantwortliche sind Dienstleister.

Personalverantwortliche haben Ihrem Chef zu dienen.

Personalverantwortliche haben damit auch die Aufgabe Informationen weiter zu geben.

Personalverantwortliche haben verschiedene Rollen. Diese müssen klar sein.

Personalverantwortliche bewegen sich innerhalb dieser Rollen.

Manager

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Mein Praxiserlebnis mit einem CEO

Als junge Personalerin bin auch ich regelmässigen Bauchpinseleien vom CEO auf den Leim gegangen. Ich habe ihm Vertraulichkeiten geschildert in der irrigen Meinung, das Gespräch bliebe zwischen uns.

Aus Sicht des CEOs kann ich das gut verstehen. Er hat Informationen gebraucht - und sich diese geholt.

ABER:

In der nächsten Kadersitzung wurde mein vertraulicher Input breitgetreten.

Ich wurde namentlich mehrfach genannt.

Auch die Namen der Mitarbeitenden, die ich vertraulich aufgezählt hatte.

Glaube mir - es wurde mir heiss und kalt und ich dachte der Boden unter mir soll mich doch verschlucken.

 

Und in der folgenden Woche, in einer der Kaffeepausen, wurde ich von Mitarbeitenden angesprochen, denn Kadersitzungen sind so durchlässig wie ein Regenschirm der Löcher hat.

Ja  - so lernt man! Unbezahlbare Erfahrung. Aber die musst Du nicht noch selbst machen.

Es genügt, wenn ich diese gemacht habe.

Und sage jetzt bitte nicht: "mein Chef ist da ganz anders!".

Prüfe dies bitte mehrfach.

Und wenn es dann so ist: Gratulation  - Du hast den richtigen "Partner" an der Seite.

Halt dich senkrecht!

Bleib Dir immer treu, Deine Diana

 

 

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