Wenn der Abteilungsleiter das HR mobbt

13. Februar 2019

Ein Coachingfall aus meiner Praxis:

 

Anna aus Bern kam vor einigen Monaten zu mir.

Sie war aufgeregt und verletzt.

Sie wollte ein neutrales Coaching erhalten.

 

Engin_Akyurt / Pixabay

 

 

 

Sie schilderte mir folgende Situation:

„Ich bin seit 8 Monate in dieser KMU in Bern. Branche, Mitarbeiterstruktur, Aufgabengebiet, Vorgesetzte und auch der Geschäftsleiter passen mir.

Ich fühle mich wohl.

Vor 2 Monaten haben wir über einen Head Hunter den neuen Abteilungsleiter Verkauf eingestellt.

Ein charmanter, freundlicher Mann, mit dem ich anfänglich gut zusammenarbeitete.

Bis…bis er eine Stelle ausschrieb.

Wir besprachen alles. Ich gleiste den Antrag bei der GL auf. Ich erstellte das Anforderungsprofil.

Er gab mir die Gewichtung der Kriterien an. Sogar die Ausschreibung besprachen wird.

 

Ich erhielt 40 Bewerbungen, davon waren 10 interessant und nach Telefoninterviews wollte ich dem neuen Abteilungsleiter, nennen wir ihn Max, 8 A-Kandidaten vorstellen.

Bei unserem gemeinsamen Gespräch kam er mir strahlend entgegen und sagte:

„Du kannst alles wieder abblasen. Ich habe die richtige Mitarbeiterin gefunden.

Sie ist eine Bekannte meiner Frau, bestens bekannt. Ich habe ihr zugesagt!“

David-Karich / Pixabay

 

 

Mobbing? Oder einfach nur seine Art?

 

Als Anna mir dies erzählte, schluckt sie schwer.

Sie war offensichtlich noch verletzt.

Sie habe verstört reagiert und gesagt, sie müsse die Unterlagen prüfen und habe abgebrochen.

In diesem Moment hätte sie sich sooo klein gefühlt.

Vor allem ärgerte sie sich über sich selbst.

Sie konnte nicht reagieren.

 

Up-Free / Pixabay

 

 

 

Mit einigen Warming-up-Methoden konnte ich sodann auf ein ruhigeres Gesprächslevel bringen.

Die Frage: „Was willst Du?“ beantworte sie klar.

Ich will Frieden und Ruhe bei der Arbeit und meine Aufgaben wahrnehmen!

Wenn es um Lösungen geht, gebe ich dem Problem immer erst einen Raum.

Eine Coachingtechnik, die mit Fingerspitzengefühl einzusetzen ist.

 

Auf einem Flipchart konnte sie ihre Herausforderung bei dem Thema benennen:

Untergraben Autorität

Dominoeffekt

Sinnhaftigkeit der Prozesse

Mobbing?

Umgang mit Linie für mich wichtig!

Image der HR-Abteilung/der Firma

Bewerberin hat schon mündliche eine Zusage

Eine Absage trotz Zusage ist unprofessionell und nicht schön

Vitamin-B-Rekrutierungen (Inzucht)

Das Aufschreiben und darüber reden, tat Anna gut.

geralt / Pixabay

 

 

 

Folgende Lösungsimpulse konnte sie sodann erarbeiten:

 

  • Sofort das Gespräch mit Abteilungsleiter terminieren.
  • Klare Haltung zeigen.
  • Sein „WARUM“ herausfinden?
  • Kennt er überhaupt Rekrutierungsprozesse?
  • Neuschulung der bestehenden Prozesse
  • Unbedingt Nutzen für ihn aufzeigen.
  • Aufzeigen, dass Anna dafür ausgebildet und eingestellt wurde
  • Aufzeigen, dass laufender Prozess unterbrochen wurde (Kosten für Arbeitszeit, Inserierung etc.)
  • Konsequenzen aufzeigen
  • Lohnpolitik ansprechen
  • Image ansprechen
  • Professionalität als employer branding benennen
  • Wirkung auf bestehende Mitarbeitende ansprechen
  • Absage an die 8 guten Kandidaten (Personalmarketing/Glaubwürdigkeit), Wie?
  • Regeln des Unternehmens wurden vom GL abgesegnet. Er möchte eine Einheitlichkeit

Fazit:

Ich werde mit Max ein zeitnahes, klärendes Gespräch führen. Ich werde ihm diese Punkte aufzeigen.

Ich werde jetzt  mein Okey geben und dafür die enge Begleitung mit 2 Probezeitgesprächen machen.

Ich werde das Gespräch mit Max als Gesprächsnotiz zusammenfassen. Er erhält dies per Mail.

Transparent und fair. Es wird in seiner Personalakte abgelegt

Ich werde nicht zur GL gehen und petzen. Ich will ihm kein Gesichtsverlust zufügen.

 

Auf meine Frage, was ihr Plan sei, wenn dies nochmals passiere, sagte Anna:

„Dann werde ich mir Rückendeckung von der GL holen. Aber ich will einen fairen, transparenten Weg gehen und hoffe, dass es klappt.“

3dman_eu / Pixabay

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag hatte Anna bereits um 10.00 Uhr das Gespräch mit Max. Wir vereinbarten ein early-bird-coaching von 07.00 bis 09.00 Uhr. Hier übten wir die wichtigsten Punkte des Gesprächs.

Anna ging mit ihrem Leitspruch: „Fokus, Fokus, Fokus“ ins Gespräch.

 

Tage später erhielt ich ein Mail. Hier der Wortlaut:

„Das Gespräch war harzig und doch gut. Er hat mir aufgezeigt, dass er den Sinn nicht sehe und dass es in seiner letzten Firma auch so gelaufen sei. Ich habe ihm Schritt für Schritt meine Position aufgezeigt und ihm meine Unterstützung zugesichert. Nach langem Hin und Her haben wir uns gefunden. Ich bin guter Dinge, dass es klappt. Mein Selbstbewusstsein ist grösser geworden. Ich habe mich aus meiner Komfortzone herausgewagt!“

 Kein Mobbing!

Anna hat ihr Problem so gelöst.

Du würdest es vielleicht anders lösen.

Es gibt hier keine Musterlösungen.

Es muss passen. Zu Dir. Zum Unternehmen. Zur Situation.

 

In Coachings nach dem dualen HR-Konzept© verbinde ich HR-Fachwissen mit HR-Persönlichkeitskompetenz.

Wenn Du eine Hilfestellung brauchst, so melde Dich. Lösungen sind fast immer möglich.

Aufgeben ist keine Option besonders nicht im HR!

Bleib Dir treu' und verändere Dich,

herzlich Diana

 

P.S.

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