Lohnangaben bei Stelleninseraten?
Ein Muss oder ein Kann oder absoluter Blödsinn?
Die HR-Geister streiten sich dazu.
Mal laut – mal leise. Aber immer selbstbewusst.
Die einen sagen:
Unbedingt –
ohne Lohnangabe geht es heute nicht mehr
und die anderen –
lächeln diese Gretchenfrage einfach weg und arbeiten lieber mit Partnern wie Personio.
Zu letzteren gehöre ich.
Ich frage:
was soll der Grund sein,
dass ich mir mit einer Lohnangabe den besten Bewerber oder Bewerberin aller Zeiten vergraule?
Und warum habe ich dies in mehr als 33 Jahren HR-Tätigkeit in sieben Branche nie getan:
- Ich, als Personaler eines Unternehmens, verbaue mir Chancen. Und ich verbaue sie dem passenden Kandidaten/passende Kandidatin, denn ich schlage eine Türe zu, bevor sie erst richtig weit geöffnet wurde. Weit für den passenden Mitarbeitenden. Stell‘ Dir vor ich schreibe eine Hausnummer (Lohnangebot) in das Inserat und die richtige Person wird von dieser Zahl so abgeschreckt, dass sie erst gar nicht ihre Unterlagen einreicht.
- Ich lerne den Wert eines Bewerbenden erst im Laufe der verschiedenen Begegnungen kennen (hast Du bemerkt: ich sage nicht mehr Bewerbungsinterviews, denn ich arbeite nicht bei der Presse. Ich will Menschen kennenlernen und dafür braucht es einen Dialog). Ich habe noch nie eine Geschäftsleitung oder einen Vorgesetzten erlebt, der bei dem passenden Kandidaten wegen Lohndiskrepanzen aufgegeben hat.
Im Gegenteil:
Ich habe erfahren, dass plötzlich alles möglich ist.
Es bleibt vielleicht bei der Lohnsumme.
Aber es werden zusätzliche Ferientage, Homeoffice, Ausbildungsbeiträge, Karrierestufen, Firmenfahrzeug und sogar Wunsch-Stellenprozente frei gegeben.
Achtung: in den Branchen, in denen ich gearbeitet habe, war immer mehr drin, als vorher vom Finanzchef freigeschaltet wurde.
Immer.
Ohne Ausnahme.
- Ich habe in 33 Jahren noch nie einen idealen Kandidaten wegen dem zu knapp geratenen Lohnrahmen verloren.
Okey – wenn ich unsicher bezüglich der Wiedergutmachung (Lohn) war, dann habe ich zum Telefonhörer gegriffen, respektive schnell ein Zoomgespräch abgemacht und vorgefühlt.
Ja und ich gebe hier zu:
ich habe schon mal Interessenten als Bewerber in diesen Vorgesprächen verloren.
Aber ich habe etwas gewonnen und zwar einen grossen Pluspunkt für unser Firmenimage.
Denn jede Person hat danach ein umwerfendes Mail von mir erhalten, deren Inhalt sie von
uns als Arbeitgeber überzeugte…. auch,wenn es gerade nicht klappte.
HR ist und bleibt Beziehungsmanagement und Beziehungen wachsen nicht durch Angaben von nackten Zahlen.
Es geht doch immer um das Gesamtpacket. Und das packst Du gemeinsam mit der Firmenleitung.
Liebe Personalerin,
Lieber Personaler,
Mir ist durchaus bewusst, dass es nicht in allen Branchen so ist.
Zum Beispiel bei meiner Kollegin Hanna.
Sie arbeitet als Recruterin für ein Call Center in Frankfurt.
Sie bezeichnet sich selbst als: Rekrutierungsmaschine.
Ihre Firma sucht oft Mitarbeitende für gewisse Projekte.
Es gibt immer viele befristete Stellen und sie zahlen ausschliesslich im Stundenlohn.
Die Ansätze sind unverhandelbar.
Hier wird keine Ausnahme gemacht.
Der Unterschied zu meinen erlebten Branchen ist krass.
Sie erhält täglich Bewerbungen und rekrutiert auf Vorrat.
Was mir in diesem Zusammenhang wirklich Bauchweh macht:
Alle jammern über den Fachkräftemangel –
und oftmals wird man auch nicht fündig,
weil man eben Lohnangaben hat.
Und jetzt sagst Du: Ich gebe immer eine Lohnbandbreite an.
Ich verstehe.
Das lese ich oft…..
Aber weisst Du: Kandidaten orientieren sich immer am oberen Limit.
Es ernüchtert sie eher, wenn man dann – begründet – die unterste Stufe der Lohnbandbreite im Gespräch ausspricht.
Selbst, wenn sie Dir eine Zusage geben.
Sie haben die obere Grenze Deiner Lohnangabe im Kopf.
Und das lässt sie nicht mehr los.
Diese Zahl geistert in ihrem Kopf herum und kommt spätestens im nächsten Mitarbeitergespräch wieder auf den Tisch.
Wenn Dein Unternehmen das sicherstellen kann: alles fein. Mach genau so weiter.
Wenn nicht: ist eine Frühfluktuation vorprogrammiert.
Verwende Deine HR-Zeit für Dialoge und nicht mit Verwaltungen und Festhalten an Zahlen.
Vieles ist möglich, wenn man passende Instrumente hat.
Wer hat mich zu diesem Thema inspiriert?
Es war mein Werbepartner Personio, der wunderbare HR-Instrumente anbietet, die Dir Dein HR-Leben einfacher machen.
Schau doch mal selbst;
https://www.personio.de/?utm_medium=social&utm_source=blog&utm_campaign=influencer&utm_content=dianaroth&utm_term=1
Herzlicher Gruss,
Diana
Dieser Blogartikel wurde im Auftrag von Personio, meinem Partner für HR-Software-Lösungen angeregelt.
*Anzeige*