Vom (HR) Schaf im Wolfspelz

22. Dezember 2016

Kennst Du eine Personalerin, die von ihrem eigenen Verhalten dominiert wird?

Das gilt jetzt sicher nicht für Dich. Aber vielleicht kennst Du Kolleginnen?

Bei jedem Konflikt gerät ihr Selbstwertgefühl  ins Wanken und das Beste: sie beginnt ihre Person zu hinterfragen.

Gut - sie ist nicht so, wie die Anderen, die sofort die Schuld im Umfeld suchen.

 

Das sanfte Lämmchen...hat natürliche Feinde.

Das sanfte Lämmchen ist eine leichte Beute für die gefährlichen Wölfe, die vielleicht im Schafspelz so umher laufen.

Übrigens Wölfe haben in der Regel ein genau so grosses Selbstwertproblem wie das sanfte Lämmchen.

Wölfe im Schafspelz können durchaus Vorgesetzte sein, mit denen die sanfte Personalerin arbeitet.

Solang sie als Erfüllungsgehilfin fungiert und brav die Spiele mitmacht, klappt es wunderbar zwischen den beiden.

Jedoch vergisst sie immer wieder, dass die Reaktionsweise eines Wolfs wesentlich von dem eines Lämmchen abweicht.

Die Gebrüder Grimm wussten es schon

Wir haben es ja schon bei den Gebrüder Grimm gesehen. Der Wolf, der sich ins Bett der Grossmutter legte.

Der Wolf ist variabel und kann sich gut in Szene setzen.

Wenn das sanfte Lämmchen angegriffen wird, neigt es dazu, sich zurückzuziehen. Wie eine Schnecke ins Schneckenhaus.

Das Lämmchen hat einen Fehler gemacht? Wie reagiert sie?

Nein - sie versucht sie entweder zu vertuschen oder gibt sie schuldbewusst zu. Gleichzeitig wertet sie sich innerlich ab.

Wie konnte ihr dieser Fehler nur passieren? Sie neigt besonders dann dazu sich klein zu machen.

Liebsein, Nettsein - das hat sie gelernt.  Man nennt dies auch eine "Zu-viel-Störung im vorsichtig agieren".

 

 

Und der Wolf?

Nun der Wolf der greift an, wenn man ihm Fehler vorhält. Er streitet sie nicht ab. Er brüstet sich sogar damit. Wer viel arbeitet macht auch Fehler. Wo gehobelt wird, fallen Späne.

Das safte Lämmchen traut sich nicht, dem Wolf die Meinung zu geigen. Sie traut sich auch nicht, endlich Position zu beziehen.

Was folgt? Konflikte - denn für den Wolf ist das Verhalten vom Lämmchen nicht nachvollziehbar.

Wunderbares schwarz-weiss Denken.

Schublade auf. Schublade zu.

Was nun, wenn die Personalerin der Wolf ist und der Vorgesetzte das sanfte Lämmchen?

Ui - Rollenwechsel...jetzt wird's spannend.

D.h. die Personalerin muss entweder hierarchisch über den Vorgesetzten stehen oder .... oder es gibt "alte" gewachsene Geschichten, Seilschaften der alten Riege.

Mitarbeiter realisieren dies schnell. Man flüstert hinter hohler Hand:

Sie hat sicher was gegen ihn in der Hand! Sie nimmt das sich jetzt einfach heraus und schaut, wie er reagiert.

Sie hat einen engeren Draht zum Big Boss!

Wie fühlt der Vorgesetzte sich? Wer hat mehr Sympathisanten in einer Firma? Ein Mann in der Rolle des Lämmchens? Eine Frau in der Rolle des Wölfin? Das alte, klassische Bild ist verlässlicher.

Nun gehen wir davon aus, dass Du zufälligerweise ein sanftes Lämmchen in Deinem Bekanntenkreis hast. Du selbst hast weder Elemente vom Wolf oder vom Lämmchen in Dir. Bei Dir ist alles anders.

Was kannst Du ihr raten, damit sie nicht von den Wölfen in der Luft zerrissen wird? Sie hat es übrigens satt, ICH-Sätze zu formulieren. Sie hat es satt, die gewaltfreie Kommunikation anzuwenden und sie hat es satt, bedauert zu werden.

Hier 6 Tipps, damit ein Lämmchen durchaus zum Wolf im Schafspelz wird:

1.) Gehe immer aufrecht - egal, was gerade passiert ist. Stehe auf beiden Beinen fest.

2.) Schaue immer den Wölfen in die Augen. Direkt. Und wende erst den Blick ab, wenn er es tut.

3.) Knurre, belle und beiss zurück  - aber anders wie der Wolf. Subtiler. Und schau was passiert.

4.) Kehre einem Wolf niemals den Rücken. Verlasse als letzter den Raum oder lass ihm den Vortritt.

5.) Konjunktive und sinnlose Worthülsen töten Lämmchen und stärken Wölfe. Daher sage nicht: ich würde ja eigentlich gerne jetzt Feierabend machen - sondern sage: ich mach jetzt Feierabend!

6.) Lächle und schweige (und nicht leide). Damit kann der Wolf nicht umgehen.

 

Und übrigens: was passiert, wenn ein Wolf auf einen Wolf trifft. Ich meine einen echten?

Der Kampf um die Position des Alphatiers geht trotz aller Rangelei und Unterwerfung, fast spielerisch und unbeschadet für alle Beteiligten aus.

Also gut gebrüllt, Wolf...

 

Gute Grüsse in den Tag, Diana

 

P.S. Ich brauche Feedback von meinen Lesenden. Ich plane ein Produkt zum Thema "erfolgreicher Umgang mit Vorgesetzten" und ich freue mich über jeden Intput. Das Endergebnis wird zuerst meinen Blogleserinnen angeboten.

 

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