Was
A über B
sagt,sagt mehr
über A - als über B... aus
zumindestens bei der destruktiven Kritik.
Wenn Dich jemand kritisiert, hat das nichts automatisch damit zu tun, dass Du einen Fehler gemacht hast
Natürlich machen wir Fehler. Ich kenne keinen, der keine Fehler macht. Du?
Aber ich kenne viele, die nur Fehler bei anderen sehen.
Wichtig ist, dass das, was Du tust, nicht nur mit ganzem Herzen machst, sondern immer Dein Bestes gibst.
Wer keine Fehler mehr macht, der lernt nicht mehr.
Der bleibt stehen.
Der fällt zurück.
Die äussere Welt spiegelt ja immer deine innere Welt. Und schön, dass du noch lernend bist.
Und: kein Chef der Welt kann Dir nur annähernd das Gefühl vermitteln aufgrund Deiner Fehler eine wertlose Mitarbeiterin im HR zu sein, wenn Du ihm nicht zustimmst. Also stimmst Du ihm zu? Gibst Du ihm die Macht dazu?
Unsachliche Kritik unseres Gegenübers ist im Grunde ein Ausdruck von Wohlwollen, nur eben nicht offensichtlich so formuliert
Meine Meinung: Wenn Du z.B. eine Vorgehensweise im HR einschlägst, welches Deinem Gegenüber suspekt oder ungewöhnlich erscheint, muss er zwangsläufig dagegensprechen.
Er kann Dich nicht plötzlich bestärken. Da seine Haltung ja ganz anders klingt.
Ein solches Vorgehen wertet ihn selber auf.
Es geht ja in ganzen vielen Beziehungen - ja auch in Geschäftsbeziehungen - um die Selbstaufwertung.
Dir sofort zuzustimmen, ja das würde die eigene Meinung Deines Gegenübers quasi als einen Fehler darstellen.
Dazu braucht es menschliche Reife und die ist nicht immer voraus zu setzen.
Meine Erfahrung:
Vorgesetzte, Mitarbeitende kritisieren, um das was sie tun oder sagen zu rechtfertigen.
Wenn sie dir plötzlich Recht geben, werden sie dazu gezwungen ihr eigenes Verhalten oder Vorgehen auch zu ändern und das geht natürlich nicht.
Mal ehrlich: was tut am meisten weh im Leben?
Das ist doch die ungewollte Veränderung.
Auch aus einer Art Selbstschutz gehen viele Vorgesetzte/Mitarbeitende plötzlich auf Distanz und sprechen Kritik aus.
Kritik will Dich nur vor Fehlern schützen.
Kritikgeber wollen nur Dein Bestes.
Ja – tatsächlich. Wir erleben es oft im Privaten. Wir erzählen unserer Mutter, dass wir einem Streit im Büro mit klaren Worten begegnet sind. Und Deine Mutter meint sofort sorgenvoll: «Oh nein mein Kind» und kritisiert Dich.
Gerade bei nahestehenden Personen (Familie und Freunden), die Dich kritisieren, geht es oft um die eigene Angst. Die Angst Dich durch Deine Veränderungen zu verlieren.
Aber sie haben keine Angst um Dich, sondern um sich.
Sie haben Angst, Dich zu verlieren.
Das passiert auch, wenn wir z.B. in einer guten Weiterbildungen waren. Vielleicht hast Du das auch schon erlebt. Du kommst total begeistert aus einem mehrtägigem Seminar nach Hause.
Und plauderst begeistert über die interessantesten Erkenntnisse, die du gewonnen hast. Dein Partner hört einen Moment zu und bremst Deine Begeisterung mit kritischen Bemerkungen.
Kritik von A über B hat mehr mit A zu tun als mit B.
Kritik ist
immer persönlich
zu nehmen ,
denn sie richtet sich
gegen Deine Person
Nein.
Kritik ist nicht persönlich zu nehmen.
Du kannst Kritik jedoch persönlich nehmen.
Mein Tipp: höre Kritik prinzipiell mit dem Sachohr.
Weder mit dem Beziehungs- noch dem Selbstoffenbarungsohr und geschweige denn mit dem Appellohr.
Sachlich.
Auch – wenn diese Kritik persönlich formuliert ist, dann schalte DEIN Sachohr ein. Und übersetze.
Meine Meinung:
Kritik sachlich zu hören ist möglich. Höre die Kritik an und sage Dir immer: dieser Satz wird von einer Person ausgesprochen, die aus ein anderen ganz eigenen Welt kommt. Die eine eigene Brille aufhat. Und aus ihrer Sicht der Dinge, sieht sie das wahrscheinlich so aus. Das ist interessant. Diese kleine Welt dieser Person hat eine ganz andere Landkarte…wie Du …in Deiner kleinen Welt.
Tipp:
Öffne Dich unvoreingenommen und sage: «diese Ansicht ist interessant. Ich möchte dies gerne verstehen. Bitte erkläre mir dies». Du kannst bestenfalls etwas lernen. Entweder über eine Wahrnehmung, eine Sichtweise oder über die Person selbst.
Destruktive Kritik ist
immer absichtlich böse
und vernichtend.
Nehmen wir an, der Vorgesetzte kritisiert Dich.
Er sagt, Deine Art Rekrutierungsfragen zu stellen ist Psychokram und der passt nicht in diese Branche. Du fühlst Dich von dieser Kritik getroffen.
Ja – zugegeben. Die Art, wie der Linienvorgesetzte formuliert ist nicht gerade konstruktiv. Aber das sind die Realitäten, die bewerten wir jetzt hier nicht.
Du fühlst Dich aber enorm von dieser Kritik getroffen. Das ganze Wochenende geistert Dir dieser Angriff durch Deinen Kopf. Du erzählst es Deiner besten Freundin und jedes Mal bist Du noch verärgerter.
Stopp! Beende sofort das Gedankenkarussel und frage Dich :
Wenn eine – zugegebenermassen - nicht gerade konstruktive Kritik Dich so trifft. Welcher Punkt wurde soeben bei Dir «getriggert»? Welche Frage von Dir selbst ist hier noch offen? Kläre das für Dich.
Alleine.
Im stillen Kämmerlein.
Ich gebe Dir ein Beispiel aus meinem Leben:
Mit 35 wurde ich als einzige Frau plötzlich Mitglied einer Geschäftsleitung. Ich vertrat das HR in dieser reinen Männerrunde.
Und anfangs hörte ich immer wieder Gegenargumente auf meine Einwände in dieser Art :» Das siehst du jetzt als Frau so. Das sind so Weichmacher, die wir hier nicht brauchen.»
Puh…ich sag´ Dir. Das hat damals weh getan.
Nun, ich setzte mich mit der Kritik auseinander, da ich merkte, dass ich immer und immer wieder daran «zu kauen hatte».
Ich stellte ein Flipchart auf und schrieb mir diese Frage auf:
Was sind die Vorteile, dass ich als einzige Frau in dieser Männerrunde sitze?
…und die Pluspunkte purzelten nur so aus mir heraus:
Ich bringe die weibliche Sicht der Dinge ein.
Ich hinterfrage die Hardfacts anders.
Ich bringe damit auch die Belange unserer weiblichen Belegschaft mit ein.
Ich habe die Frauenqoute
Ich ergänze das Team damit optimal. Damit gelingt es dem Team nicht nur eindimensional zu denken und zu handeln.
Etc. etc.
Und weisst Du was?
Just nach dieser inneren Klärungsfrage, hat kein männlicher Kollege dieser Runde mich je nochmals mit seinen Argumenten kritisiert.
War es meine veränderte Haltung?
Man zieht an was man denkt…dieses uralte mentale Grundgesetz, lernte ich später in meiner Mentaltrainerausbildung.
War es Zufall oder haben Gedanken eine solche Energie?
Ich bin davon fest überzeugt, dass Gedanken eine bombastische Energie haben, wenn sie dann mit Gefühlen dazu belegt sind….das ist der absolute Brandbeschleuniger.
Fakt ist jedoch, dass es sofort aufhörte.
Merke: wenn Du kritisiert wirst und Du reagierst darauf betroffen, dann hat man Deinen Triggerpunkt gefunden. Deine offene Frage zu Dir selbst. Nutze also den Spiegel der anderen, damit Du dies für Dich klären kannst.
Du musst Kritik annehmen
und Dich und Dein Verhalten
unbedingt hinterfragen
Meine Meinung: Kritik sagt mehr über die Ängste Deines Gegenübers aus. Also die Kritik die A über Dich sagt, sagt mehr über A aus.
Aber das Problem ist wohl eher, dass wir dazu neigen die Gefühle und Ängste von unserem Gegenüber so anzunehmen, dass sie zu unseren eigenen werden.
Tipp: Nimm destruktive, unsachliche und böswillige Kritik prinzipiell nicht an.
Lass sie da stehen, wo sie gesagt wird. Nimm Sie nicht nach Hause.
Höre zu.
Aber mach sie nicht zu Deinen eigenen Gefühlen.
Kritik zeigt nur die Fakten auf.
In meiner letzten Ausbildung zum Businesscoach sagte die Dozentin beim Thema Kritik: «wir müssen unterscheiden lernen, ob wir eine Kritik erhalten, oder ob es sich nur um eine subjektive Meinung handelt.»
Ich sage Dir…diese Aussage hat mich damals total geflasht
(entschuldige, manchmal muss ich die Sprache meiner Töchter übernehmen, weil sie so .... so passend ist).
Den ganzen Tag bewerten wir. Den Mitarbeiter, die Sitzung, das Arbeitszeugnis, die Antwort des Bewerbers etc. Eine Bewertung ist eine Meinung. Eine subjektive Meinung.
Und jetzt kommt die ultimative beste Nachricht:
Du hast keinerlei Einfluss darauf, was einer von Dir denkt oder eben nicht von Dir denkt. Es hat mit seiner Welt zu tun. Denn jeder ist für sich verantwortlich. Für seine Gedanken. Schlimm nur, wenn er Gedanken und damit seine Meinung einfach so hinausposaunt.
Beispiel: Du arbeitest mit Herz in Deiner HR-Funktion – die persönliche Geschichten eines Vorgesetzten, gemischt mit den subjektiven Erlebnissen zu Dir prägen schlussendlich seine Meinung zu Deiner Person.
Also, diese beiden Erlebnisse/Geschichten vermischen sich also.
Er sieht Dich also durch ihre Brille.
Und dazu hat er noch seinen eigenen, prall gefüllten Lebensrucksack auf den Schultern.
Du hast da keinerlei Einfluss mehr.
Also entspann dich. Sei Du selbst.
Hey - Ist das nicht befreiend?
Untermauern möchte ich diesen Punkt mit einem eigenen Beispiel:
Als ich in der Informatikbranche arbeitete hatte ich in 5 Jahren 4 verschiedene Vorgesetzte.
Im ersten Mitarbeitergespräch mit Vorgesetztem Nummer 1, lautete mein Ziel sinngemäss in etwa so:
«Im Umgang mit Mitarbeitenden muss Diana härter werden. Sie muss weniger emotional reagieren noch diskutieren. Sie muss lernen sich von persönlichen Schicksalsfällen zu distanzieren.» distanzieren.»
Im zweiten Gespräch mit seinem Nachfolger (Leiter Administration) klang mein Ziel dann in etwa so:
«Diana soll zukünftig weniger sachlich mit Mitarbeitenden umgehen und die Vorgesetzten durchaus aus einer emotionalen Sichtweise hinterfragen.»
Im dritten Mitarbeitergespräche ein Jahr später formulierte der neue Vorgesetzte (Leiter Finanzen) wie folgt.» Diana arbeitet sehr selbständig und neigt dazu ihre Kompetenzen zu überschreiten. Zukünftig sind jegliche personellen Entscheide bei mir (Bemerkung: dem Finanzleiter) abzuholen.»
Und im letzten Gespräch mit dem Geschäftsleiter, dem ich dann direkt unterstellt wurde, lautete das Ziel:» «Diana muss mutiger sein, Grenzen ausloten, noch selbständiger arbeiten und auch mal zu weit gehen, um Erfahrungen zuzulassen. Sämtliche HR-Kompetenzen ausschöpfen. Sie muss nur in Sonderfällen Entscheidungen bei mir abholen»
You see…..
Du hast Einfluss auf Dich selbst.
Einfluss mit Herz und Engagement zu arbeiten.
Ob das dem Vorgesetzten genügt oder nicht, ist nicht Dein Problem…
das ist sein Massstab.
Konstruktive Kritik ist gut, denn sie kann uns weiterbringen. Sie kann ein Spiegelbild sein. Du kannst wachsen durch konstruktive Kritik…aber bitte unterscheide.
Wohlwollende Kritik, richtig formuliert hat das Ziel die Beziehung zu uns nicht nur zu erhalten, sondern schlussendlich zu verbessern. Diese Art von Kritik kann ein Geschenk sein.
Neutralisiere Aussagen, die destruktiv kritisch geäussert werden. Sie verdient es schlichtweg nicht beachtet zu werden.
Daher hier meine 4 goldenen Regeln für Dich - zum Umgang mit destruktiver Kritik:
Cheerio und auf bald,
ganz herzlich Diana
P.S. Höre doch meinen Podcast hierzu und besuche einer meiner nächsten Webinare zu dem Thema. Einfach hier anmelden:
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Als HRM-Mentorin, Fachhochschuldozentin, HR-Kolumnistin, HR-Prüfungsexpertin, Buchautorin, HR-Podcasterin, Leiterin der HRM-Online-Akademie switzerland und Vortragsrednerin, gebe ich Dir mein Wissen und Erfahrungen in knackigem Tempo ab.
Die Positionierung von Personalverantwortliche (HR-Personen) ist mein Spezialgebiet.
Sie sind es, die die Arbeitswelt mitbewegen.
Immer noch liegt zu wenig Glitzer auf dem Boden der Arbeitswelt.
Ausserhalb dieses Blogs schreibe ich regelmässig für diverse Management-/Karriere-Magazine/Fachbücher/HRM-Podcast und leiste damit (m)einen dominosteinartigen Beitrag für eine bessere Arbeitswelt.
Mein Herz gehört dem Mittelstand (KMU).
Denn sie sind das Rückgrat unserer Arbeitswelt.
Dieses zu stärken und damit zu zeigen:
es geht viel leichter, souveräner, fairer und gelassener, wenn Personalarbeit auf Augenhöhe möglich ist, ist mein Anspruch.
HR mit Herz&Hirn.
Dafür steht der HR-Club
Kostenfreie Kennenlerncalls gibts hier:
Mehr Personalerinfos dazu gibt es hier:
Bleib' Dir immer treu und verändere Dich!
HeRzensgrüsse, Diana
P.S. Prüfe Deine HR-Persönlichkeit mit diesem Persönlichkeitstest:
https://dianarothcoaching.com/persoenlichkeitsprofil-fuer-hr-frauen/
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