2 Stunden Interview und dann eine schriftliche Larifari Absage?
Das geht ja gar nicht.
Was steckt dahinter?
Ist es die Angst von uns Personalern, abzusagen? Ist es die Angst nach Fragen vom Bewerber zu denen FRAU selbst keine Antwort hat?
Ist es die Angst, dass der Bewerber merkt, dass man nicht mit dem Vorgesetzten einer Meinung ist?
Ist es die Angst zu verletzen?
Gestern erhielt ich die Frage einer Webinar-Teilnehmerin:
"Was mache ich bei Bewerbern, die fachlich top sind, aber nicht ins Team passen, da sie unmöglich auftreten?"
Diese Frage habe ich aus meiner Sichtweise beantwortet.
Hiermit gebe ich Dir 8 Tipps:
1. Sei Dir bewusst, Absagen gehören zu den wichtigsten Personalmarketinginstrumenten, die Du zur Verfügung hast.
2. Jeder Bewerber, der im Gespräch war, hat eine mündliche Absage zu Gute.
3. Rufe an und bitte sie um 5 Minuten ungestört Zeit. Eventl. können sie zurückrufen.
4. Kurzes Warming-up und dann gleich das unschöne Thema: Absage klar aussprechen. Freundlich, wertschätzend und professionell.
5. Dann: zähle in Ruhe auf, was in dem Bewerbungsespräch als gut bis sehr gut beim Vorgesetzten und bei Dir angekommen ist. Ja - nicht übertrieben oder schleimig sein, aber ganz sicher sehr wohlwollend. Eventl. Tipps/Empfehlungen geben.
6. Dann kommt der eigentliche Absagegrund.
7. Als Beispiel, wenn es um das obige Thema (passt nichts ins Team) geht - dann formuliere in dieser Art:
"Die Ergänzung unseres bestehenden Teams ist nun eine Person, die neben der fachlichen Kompetzen auch im Verhalten, im Auftreten genau passend ist. Genau passend zum Team und zu unserer Firmenkultur."
"Unserem Unternehmen war neben der Fachkompetenz die Team-/Auftrittskompetenz wichtig. Sie haben sich selbst eher als Einzelkämpfer bezeichnet."
"Leider haben der Vorgesetzte und auch ich diese - uns so wichtige Teamkompetenz - bei Ihnen in der knappen Stunde des gemeinsamen Gesprächs nicht wahrnehmen können."
Also bitte nicht sagen:
Sie sind total unpassend...
sondern immer davon sprechen, dass es an unserer Meinung...an unserer Ansicht liegt.
Niemals einen Gesichtsverlust zufügen.
Eine goldene Regel!
Ausserdem ist ein Bewerbungsgespräch eine aussergewöhnliche Situation.
Hier zeigen Menschen sich oftmals anders wie sie tatsächlich sind.
Es ist eine Stresssituation. Eine Art Prüfungssituation.
Daher ist jemand nicht einfach unpassend..sondern er hat sich in dem Gespräch so verhalten.
8. Schliesse wohlwollend ab: Sätze wie: "Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie bald die richtige Stelle finden.
Denn Ihre ausgezeichneten fachlichen Kompetenzen können in einem anderen Team sehr wohl eine geeignete Ergänzung sein."
Hast Du andere Tipps?
Nur her damit...die Community kann nur davon profitieren.
Gute Grüsse, Diana
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Als HRM-Mentorin, Fachhochschuldozentin, HR-Kolumnistin, HR-Prüfungsexpertin, Buchautorin, HR-Podcasterin, Leiterin der HRM-Online-Akademie switzerland und Vortragsrednerin, gebe ich Dir mein Wissen und Erfahrungen in knackigem Tempo ab.
Die Positionierung von Personalverantwortliche (HR-Personen) ist mein Spezialgebiet.
Sie sind es, die die Arbeitswelt mitbewegen.
Immer noch liegt zu wenig Glitzer auf dem Boden der Arbeitswelt.
Ausserhalb dieses Blogs schreibe ich regelmässig für diverse Management-/Karriere-Magazine/Fachbücher/HRM-Podcast und leiste damit (m)einen dominosteinartigen Beitrag für eine bessere Arbeitswelt.
Mein Herz gehört dem Mittelstand (KMU).
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