Personalmanagement: Von brown-out über caring companies zum fluiden Unternehmen
Personalersprache hinterfragt
"Mama, wenn ich gross bin, werde ich eh Bombologe oder evangelischer Pfarrer!*"
Dieser Satz schrie mein 8jähriger Nachbarsjunge Christian seiner Mutter zu, als sie ihn erneut liebevoll bat nun endlich die Hausaufgaben zu machen.
Ich rollte mit meinen Augen und nickte Christian´s Mutter anerkennend zu.
Sodann stürzte ich zu meinem drittbesten Freund: meinem Computer.
Ich rief die gute alte Tante Google auf (Gruss an Sabine Krinke).
Tante Google hatte auf Position 2 für mich die knackigste Antwort:
Ein Bombologe ist ein Hummelforscher.
Human Resource Management und Englisch für Anfänger
Gestern schrieb mir eine Kundin (Personalerin KMU, Basel) eine lange Mail. In dieser bat sie mich um ein HRM-Coaching.
Nichts Ungewöhnliches. Ich liebe lösungsorientiertes HRM-Coaching! Mein Thema. Meine Leidenschaft.
Das kann ich wirklich gut.
Aber...nun zum Thema des Coachings.
Das Thema deklarierte sie wie folgt (Zitat):
„Zwei unserer Topkaderleute sind an brown-out erkrankt. Ich muss was tun!“
Ich kenne burn-out und bore-out. Beides begleitete ich in Firmen, in denen ich als Personalerin arbeitete.
Beides sind Themen mit denen meine Kunden zu mir kommen.
Beides Fachthemen, die ich in meinen Kurs für Personaler in Basel schule. Aber was ist jetzt wieder brown-out?
Liebe Ärzte nimmt uns Personaler doch mit auf den Weg der neuen Erkenntnisse. Also - ich bereitete mich auf dieses Coaching gut vor und befragte mal wieder Tante Google.
Tante Google erklärte mir auch diesen Begriff. Brown-out ist, wenn Leistungsträger das Interesse an ihrem Job verlieren.
Wenn sie sich von ihrem Arbeitgeber resp. der Firma zunehmend eingeengt fühlen, wenn die Sinn- und Wertesuche die Oberhand übernimmt.
Ach so…kenne ich doch...Themen des "normalen" HR-Alltags...sagt es doch gleich.
Human Resource Management und Caring Company
Heute schrieb mir eine junge, dynamische Personalassistentin aus Hamburg:
“Meine Chefin möchte mehr und mehr eine agile Unternehmenskultur aufbauen, denn die Digitalisierung ist bei uns standardisiert. New work wird nun in unserem Leitbild aufgenommen.
Und ich soll zur Chief Happiness Officer (CHO) befördert werden so dass wir uns langfristig damit zu einer Caring Company entwickeln können. Diana, nun brauche ich Deine HRM-Coaching."
Gerne erkläre ich sie den Lesenden im Anhang.
Hier allerdings aus meiner Perspektive...reduced to the max.
Recruiting und Militärdienst
Gestern schrieb mir eine namhafte Künstlerin in ein Facebook Chat zu einem meiner Rekrutierungsblog, den ich stolz veröffentlichte.
„Rekrutieren" als Begriff, wenn es um das Finden von neuen Mitarbeitern geht? Ist das wirklich durch bewusste Wortwahl entstanden?
Oder wird da einfach unbewusst etwas nachgeplappert ... Für mich widerspricht das der modernen Unternehmenskultur in Denken und Handeln.
In der Alltagssprache wird das Wort "Rekrutieren" im Zusammenhang mit dem (unfreiwilligen) Einzug zum Militärdienst benutzt.
Ist diese Assoziation tatsächlich gewollt? Ist dies das Selbstbild von Headhuntern und Personalverantwortlichen??
Und als ich ihr antwortet, dass ich die Fragestellung also diese Sicht der Dinge interessant finde, antwortet sie: „Echt? Ist den Menschen in solchen Positionen wirklich nicht bewusst, wie wichtig die richtige Wortwahl ist?“
Human Resource Management und Worte
Worte für Berufe, für Tätigkeiten, für Selbstverständliches, für einfach Erklärbares…ich schüttele den Kopf und beklage dies hier in meinem Blog und mache es selber. Automatisch…selbstverständlich.
Das sind Worte in meinem Personal-Sprachschatz. Sie sind für mich normal.
Ich hinterfrage noch nicht mal.
Zur Entschuldigung: ich habe schon die HR-Brille auf und auf den Ohren offensichtlich bereits den HR-Filter.
Und da kommt jemand aus einer personalfremden Welt und bringt mich mit Worten ins Schleudern.
Und übrigens heisst es nun Worte oder Wörter?
Ich habe mal recherchiert: Tante Google spricht von "Wörtern", wenn Wörter im Sinne einer kleinen grammatischen Einheit (z.B. eines Satzes) gemeint sind.
Tante Google sagt auch, dass man von "Worten" spricht, wenn damit Redewendungen, Zitate also eigentlich die ganze Sprache gemeint ist.
Also mein Fazit: Wörter setzen sich aus einzelnen Buchstaben zusammen.
Und Worte? Vielleicht aus Gedanken?
Tante Google strapaziert mein Verständnis.
Unter dem Begriff Burn-out versteht man chronischen Stress. Sei es durch die Arbeit oder durch das Privatleben verursacht. Es ist eine Art körperliche und psychische Erschöpfung. Die meisten Arbeitnehmer werden eine längere Zeit arbeitsunfähig.
Eine dauerhafte Unterforderung von Mitarbeitenden kann zu bore-out führen. Denn auch ständige Langweile schlägt aufs Gemüt. Das Selbstvertrauen leidet. Viele Betroffene arbeiten weiter, aber eine zunehmende Arbeitsunfähigkeit wird ebenso wie beim Burn-out beobachtet.
Brown-out trifft Mitarbeiter, die ihren Arbeitsalltag als sinnlos ansehen. Oftmals sind es sogenannte Leistungsträger, sogar Schlüsselpersonen. Man spricht auch von einer Desillusionierung. Die Folge ist Rückzug. Kurz- und Langabsenzen.
Interessant ist, dass sie sich öfters komplett neu orientieren. Sich für einen neuen Weg entscheiden. Der erfolgreiche Topmanager wird zum begeisterten Handwerker. Der gutverdienende Verkaufsleiter wirft seinen Job hin und macht eine Kehrtwendung. Er widmet sich einer sinnstiftenden (sozialen) Tätigkeit. Der Arzt macht endlich seinen Traum als Truckfahrer wahr.
Agiles Unternehmen bedeutet, dass der Wandel zu einer Normalität wird und gerade Teams wieder mehr Verantwortung für ihr eigenes Tun übernehmen.
Digitalisierung
Digitalisierung ist eigentlich die Umwandlung analoger Werte. Statt Termine in einen Kalender zu schreiben, kann man es im Terminplaner eingeben, der erinnert und bestenfalls noch das Ticket bucht. Die Homepage einer Firma zeigt meist schon verschiedene Social-Media-Kanäle auf. Der virtuelle Auftritt der Personalabteilung ist wichtig um Bewerber anzuziehen. Die Arbeitsabläufe innerhalb von vielen Firmen werden auch immer stärker digitalisiert. Statt mit endloses Excel-Listen werden z.B. Produktionsketten digital überwacht, kontrolliert und ausgeliefert.
New Work übersetzt „Neue Arbeit“ – New Work ist eine Folge der Globalisierung. Ein HR-Kollege schrieb mal in einem Personalblog: New Work ist „neuer Wein in alten Schläuchen“. Und er traf es damit auf den Kopf. Die Arbeitswelt muss damit nicht neu erfunden werden. Unternehmen müssen mit der Zeit gehen. Das passiert ja eh. Bei den einen schneller – bei den anderen langsamer.
Eine „Caring Company“ hat die langfristige Bindung ihrer Mitarbeiter im Fokus. Damit soll z.B. die Vereinbarkeit mit der Familie gefördert werden. Und damit spricht ein Unternehmen auch Bewerber an, die besonders die Stabilität suchen.
Wie kann eine Firma dies ihren Mitarbeitenden bieten?
Z.B. mit einem umfassenden Angebot wie: Kinderbetreuung, günstige Wohnmöglichkeiten, kostenfreie Essensangebote, Versicherungen, Sport- und Kulturangeboten etc. etc. Also ein Angebot, ein familien-integriertes Konzept, welches die persönliche, wohlergehende Entwicklung des Mitarbeiters favorisiert. Damit gelingt es natürlich bessere Mitarbeiter zu gewinnen. Firmen wollen damit ihre persönliche Markenwerte steigern.
Du siehst: HRM ist doch tatsächlich mehr als eine Dienstleistung.
Eine Art Kunst, die erlernbar ist.
Daher: hole Dir meine 26-Tipps und komme damit einen Schritt weiter.
Herzlich Diana
P.S. Ach übrigens: kennst Du schon den Begriff „fluide Unternehmen“?
Das sind zukünftig Unternehmen, die die starren Abteilungsstrukturen so verändern, dass sich diese zu talentorientierte Teams, Gruppen entwickeln.
Positionen ändern sich.
*Auflösung:
Ich habe meinen Nachbarsjungen gestern gefragt, warum er evangelischer Pfarrer werden will.
Er antwortete mir: “Da gibt es kein Zölibat. Und das finde ich gut.“
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Als HRM-Mentorin, Fachhochschuldozentin, HR-Kolumnistin, HR-Prüfungsexpertin, Buchautorin, HR-Podcasterin, Leiterin der HRM-Online-Akademie switzerland und Vortragsrednerin, gebe ich Dir mein Wissen und Erfahrungen in knackigem Tempo ab.
Die Positionierung von Personalverantwortliche (HR-Personen) ist mein Spezialgebiet.
Sie sind es, die die Arbeitswelt mitbewegen.
Immer noch liegt zu wenig Glitzer auf dem Boden der Arbeitswelt.
Ausserhalb dieses Blogs schreibe ich regelmässig für diverse Management-/Karriere-Magazine/Fachbücher/HRM-Podcast und leiste damit (m)einen dominosteinartigen Beitrag für eine bessere Arbeitswelt.
Mein Herz gehört dem Mittelstand (KMU).
Denn sie sind das Rückgrat unserer Arbeitswelt.
Dieses zu stärken und damit zu zeigen:
es geht viel leichter, souveräner, fairer und gelassener, wenn Personalarbeit auf Augenhöhe möglich ist, ist mein Anspruch.
HR mit Herz&Hirn.
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Mehr Personalerinfos dazu gibt es hier:
Bleib' Dir immer treu und verändere Dich!
HeRzensgrüsse, Diana
P.S. Prüfe Deine HR-Persönlichkeit mit diesem Persönlichkeitstest:
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