Ehevertrag oder Arbeitsvertrag - das ist hier die Frage

26. März 2021

Was hat das Eheleben mit dem Arbeitsleben gemeinsam?

Seit 2007 unterrichte ich angehende Personalfachleute im Bereich Personalmarketing.

Ein Teil des Unterrichts widme ich dem HR-Life-Cycle.

Da mir Humor und Lebensnähe bei dem theoretischen Unterricht wichtig ist, suche ich immer wieder Metaphern resp. Parallelen zum Leben ausserhalb des Personalmanagements.

Daher hier eine humorvolle Variante mit hohem Wirkungspotential:

Das Stelleninserat

Ein potentieller Bewerber bewirbt sich auf ein tolles Stelleninserat. Die Stellenbeschreibung hört sich genial an. Auch das was die Firma bietet. Er weiss, dass er nicht alle Anforderungen erfüllt – aber er versucht‘s.

Das Partnerschaftsinserat 

Ein Mann schreibt auf ein auffallend gutes Inserat von einer Frau, die auf Partnersuche ist und sich wunderbar beschreibt. Auch sie hat hohe Anforderungen an den Partner ihrer Träume. Er weiss, dass er nicht ganz so gross, nicht ganz so schlank, nicht ganz so vermögend ist, wie sie es wohl gerne hätte – aber er versucht’s.

Das erste Bewerbungsgespräch

Im Bewerbungsprozess verkaufen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Schokoladenseiten werden  gezeigt. Man beäugt sich, man schmückt aus…man lässt Dinge weg. Ein beidseitiges Umwerben.  Er will den Job und er weiss auch, dass noch andere Bewerber im Rennen sind – er gibt sein Bestes.

Das erste Date

Beide Parteien zeigen sich von der Schokoladenseite. Man beäugt sich, man schmückt aus – man lässt Dinge weg. Ein beidseitiges Umwerben. Er weiss, es sind noch andere Bewerber im Rennen – er ist sehr interessiert und gibt sein Bestes.

Der Arbeitsvertrag 

Der Werbeprozess war erfolgreich. Man entschliesst sich zusammen zu arbeiten. Der Arbeitnehmer schliesst mit dem Arbeitgeber einen Arbeitsvertrag ab. Es gibt eine klare Lohnangabe, eine konkrete Probezeit, geregelte Kündigungsfristen und weitere Vereinbarungen.

Der Ehevertrag

Der Werbeprozess war erfolgreich. Die Liebe hat eingeschlagen. Es passt! Das Paar beschliesst zu heiraten. Es bespricht die wichtigsten Punkte. Es gibt keine Probezeit, keine monatlichen monetären Angaben und eine Kündigungsfrist ist ebenfalls nicht vermerkt.

Die Einführungszeit

Der Arbeitnehmer erhält ein ausführliches Einführungsprogramm und wird in die wichtigsten Arbeiten gut eingearbeitet. In einem Probezeitgespräch wird festgehalten, wie und ob es weitergeht.

Die Startphase in der Ehe

Es gibt keine Einführungszeit beim Start einer Ehe. Von 0 auf 100 in einem Tag. Eheführen kann man einfach. Ist doch klar.

Personal-entwicklung/Personal-erhaltung/Personal-betreuung 

Der Arbeitnehmer lässt sich mit Weiterbildungen vom Arbeitgeber unterstützen um seine Arbeiten noch besser ausüben zu können. Der Arbeitgeber führt regelmässige Mitarbeitergespräche, unterstützt mit Gesundheitsmanagement  und betreut den Mitarbeiter in vielen wichtigen Punkten um ihn ans Unternehmen zu binde. Seine Arbeitsfähigkeit zu erhöhen. Ein externer Coach wird bezahlt, damit der Arbeitnehmer seine offensichtliche Kommunikationsschwäche in den Griff bekommt.

Ehe-entwicklung/Ehe-erhaltung/Ehe-betreuung

Das Paar baut sich ein Nest, erzieht Nachwuchs und versucht gemeinsame Interessen zu pflegen. In Krisenzeiten wird ein externer Paartherapeut hinzugezogen. Denn einer von beiden hat besondere Kommunikationsprobleme. Die will er in den Griff bekommen.[/vc_column_text][vc_single_image image="688"][vc_column_text]Kündigung 

Der Arbeitgeber kündigt dem Arbeitnehmer aufgrund mangelnder Leistungen oder aufgrund wirtschaftlicher Gründen. Die Kündigungsfrist wird korrekt eingehalten. Manchmal wird sogar eine Freistellung angeboten. Der Arbeitnehmer wird krank vor Sorge und verlängert somit die Kündigungsfrist. Denn gesetzlich unterbricht diese die Frist, wenn der Arbeitgeber gekündigt hat.

Scheidung

 Ein Partner kündigt dem anderen die Beziehung auf, beantragt die Scheidung– aufgrund ähnlicher Gründe wie bei der beruflichen Kündigung. Es gibt keine Kündigungsfrist, die Scheidungsanwälte und die Gerichte arbeiten das Sorgerecht aus. Die  finanziellen Eckdaten werden ausgehandelt...erstritten. Einer von beiden wird krank – keine Friststreckung möglich.

Der Austrittsprozess

Der Arbeitgeber  schreibt ein Zeugnis; führt Austrittsgespräche um seine Statistik der Austrittsgründe zu erweitern. Er versucht einen sauberen und fairen Austrittsprozess anzubieten. Die Formalitäten wie Pensionskasse, Unfallversicherung, Ferienplus etc. werden geregelt.   Das Dienstfahrzeug muss abgegeben werden. Mitarbeitende, Kunden werden möglichst gleichzeitig und gleichartig informiert; allenfalls wird schon über die Nachfolge ad interim informiert. Schliesslich weiss er, dass Personalmarketing auch beim Austrittsprozess wichtig ist.

Das Voneinandergehen

Streit, Tränen, Bauchweh, unterschiedliche Information der Freunde,  Scheidungsbriefe. Die Rentenbeiträge werden geteilt. Das Auto wird abgegeben. Die Kinder sind betroffen. Die Verwandten/Freunde werden unterschiedlich informiert; allenfalls wird schon ein/eine Nachfolgerin vorgestellt.

Denn: offene Stelle müssen neu besetzt werden….

Gutes HRM ist nicht nur eine Dienstleistung. Gutes HRM ist eine Kunst.

Eine gute Woche,

Diana

Mehr gibts in der HR-Gruppe (geschlossene Gruppe) hier:

P.S.

Wie war das nochmal: eine Fehlrekrutierung kosten bis zu einem Jahresgehalt? Und was kostet die falsche Partnerwahl?

Werde eine erfolgreiche und authentische HR-Fachperson.

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